Export Kontrolle China

Schwere Seltene Erden: Vorerst keine Entwarnung bei Chinas Exportauflagen

Die kürzliche Annäherung im Zollstreit zwischen China und den USA hat Hoffnungen auf ein Ende der Exportauflagen geweckt. Doch aktuell deutet wenig auf eine Entspannung der Versorgungslage hin.

Anfang der Woche haben sich die USA und China in ihrem Zollkonflikt angenähert: Für einen Zeitraum von 90 Tagen wurden Strafzölle auf chinesische Importe sowie Gegenzölle auf US-Waren deutlich reduziert. Zudem soll es neue Verhandlungen geben. Diese Entwicklungen weckten auch Hoffnungen auf eine Lockerung der Exportkontrollen, die China Anfang April für bestimmte Seltene Erden eingeführt hatte. Dabei handelt es sich nicht – wie teils berichtet – um ein vollständiges Exportverbot. Dennoch hat die Industrie aktuell mit Einschränkungen zu kämpfen, denn für den Export sind nun zeitaufwendige Genehmigungsverfahren erforderlich.

Diese Maßnahmen richten sich offiziell nicht gegen einzelne Länder, zum gleichen Zeitpunkt wurden jedoch durch weitere Regierungsbeschlüsse zahlreiche US-Unternehmen aus dem Rüstungsbereich gezielt von Rohstofflieferungen ausgeschlossen. Diese Sanktionen wurden am heutigen Mittwoch ebenfalls für 90 Tage ausgesetzt – was den Eindruck erwecken könnte, dass ein Ende der Exportauflagen bevorsteht. Fakt ist jedoch: Die betroffenen Unternehmen werden nun schlicht anderen Kunden gleichgestellt, die für ihre Lieferungen weiterhin Ausfuhrlizenzen benötigen. Dass diese auch erteilt werden, ist damit keineswegs garantiert.

Jan Giese, Senior Manager Technologiemetalle und Seltene Erden bei TRADIUM: 

„Trotz der jüngsten Entspannung im Handelskonflikt bleiben die Exportkontrollen für die sieben Seltenen Erden und die weiteren Metalle aus China bestehen. Für Einkäufer Strategischer Metalle ändert sich damit faktisch nichts. Es bleibt abzuwarten, ob Peking jetzt über die Exportlizenzen wieder mehr Material offiziell ausführen lässt.“

Fazit: Vorerst ändert sich nichts an den bestehenden Exportauflagen für die schweren Seltenen Erden Dysprosium, Terbium, Yttrium, Gadolinium, Samarium, Lutetium und Scandium sowie deren Verbindungen. Durch zusätzliche Kontrollen will China zudem sicherstellen, dass diese Materialien auch nicht auf illegalen Wegen das Land verlassen, wie das Branchenportal Rohstoff.net berichtete.

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