Anspannung am Platinmarkt: Knappheit, Schmucknachfrage und Investmentzuflüsse treiben den Preis. TRADIUM gibt Einblick in die Hintergründe.
Der Preis für Platin ist in der vergangenen Woche zwischenzeitlich auf ein 10-Jahres-Hoch gestiegen. Im frühen Handel am Donnerstag, dem 19. Juni, notierte das Edelmetall bei knapp 1.350 US-Dollar beziehungsweise 1.150 Euro pro Unze. Schon Anfang Juni hatte TRADIUM über einen ersten Preissprung bei Platin berichtet, nun setzt sich die Entwicklung fort.
Der Platinmarkt befindet sich derzeit in einem Defizit. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Der World Platinum Investment Council führt das unter anderem auf sinkende Investitionen in die Förderung zurück, da die Preise für Platingruppenmetalle im vergangenen Jahr vergleichsweise niedrig waren. Das strukturelle Defizit dürfte bis 2029 anhalten, zumal die Nachfrage womöglich stärker wächst als bisher prognostiziert – vor allem getrieben von Investmentkäufen in China. Auch die steigende Nachfrage aus der Schmuckindustrie spielt eine wichtige Rolle.
Philipp Götzl-Mamba, Senior Manager Precious Metals bei TRADIUM schätzt die Situation am Markt folgendermaßen ein: „Wir sehen derzeit eine außergewöhnlich angespannte Lage im Platinmarkt: Kurzfristige Leihraten von nahezu 30 Prozent deuten auf einen akuten Liquiditätsengpass hin. Geringere Primärproduktion und vermehrtes Interesse aus der Schmuckindustrie aufgrund des Abschlags zu Gold halten den physischen Platinmarkt im deutlichen Defizit. Momentan scheint der Kauf des Platins attraktiver als die Finanzierung. Dieses Momentum hat den Preis in den vergangenen vier Wochen förmlich nach oben katapultiert. Solange die Lage am Finanzierungsmarkt derart angespannt bleibt und auch die Zuflüsse aus dem Sekundärmarkt sich weiter verzögern sollten, könnte es weiter bis in die Region von 1400 $/oz gehen.“
Weitere Analysen zu den Entwicklungen an den Rohstoffmärkten bietet “Markteinblick“ – der Blog von TRADIUM.